Im zweiten Teil des Spritsparprojekts geht es um die Festlegung des Sollverbrauchs.
Im Grunde genommen gibt es folgende drei Möglichkeiten, den Sollverbrauch festzulegen:
- Sollverbrauch nach Herstellervorgabe
- Sollverbrauch in Verbindung mit einem Eco-Training
- Sollverbrauch anhand von Vergangenheitswerten
Nach Herstellervorgabe
Die Festlegung des Sollverbrauchs nach Herstellervorgabe ist sicher die einfachste Möglichkeit. Jedoch weiß man, dass diese Werte oft geschönt sind. Günstige Verbrauchsangaben sind schon immer ein gutes Verkaufsargument gewesen. So kann man davon ausgehen, dass die Hersteller genau darauf achten, den Kraftstoffverbrauch in dem vorgegebenen Fahrzyklus zu optimieren. In der Praxis weichen dann die Verbräuche verschiedener Fahrzeugmodelle sehr stark voneinander ab. Ein fairer Wettbewerb ist mit der Festlegung nach Herstellervorgabe unserer Meinung nach nicht möglich.
Eco-Training
Eine sehr gute Möglichkeit, den Sollverbrauch zu bestimmen, ist ein damit verbundenes „Eco-Training“. Dort wird der Teilnehmer so geschult, dass er möglichst „verbrauchsarm“ fährt. Der so in der Praxis ermittelte Sollverbrauch, ist sicherlich das Optimum an Transparenz. Jedoch hat dieses Optimum auch seine Schattenseite. Denn ein Eco-Training für alle Mitarbeiter ist kein günstiges Unterfangen. Wenn dieses Training nicht in den Arbeitsalltag des Mitarbeiters mit eingebunden ist, fallen hierbei neben den „Trainingskosten“ auch noch die zusätzlichen Fahrzeugkosten sowie die Kosten für den „Verdienstausfall“ an.
Vergangenheitswerte
Letztendlich haben wir uns bei dem Pilotprojekt für die dritte Möglichkeit entschieden. Hierbei wurde der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch der einzelnen Teilnehmer anhand der bisherigen Fahrweise aus den letzten 3 Monaten ermittelt. Aber auch das hatte seine Tücken, denn nicht alle Teilnehmer haben in dem gemessenen Zeitraum korrekte Kilometerstände beim Tanken angegeben. Andere wiederum hatten im Betrachtungszeitraum einen Fahrzeugwechsel. In den Fällen, in denen wir keine Verbräuche ermitteln konnten, setzten wir die Herstellervorgabe zuzüglich 20% als Vorgabewert ein. Das ist zwar alles andere als optimal, aber wir haben ja die Möglichkeit, die Sollverbräuche jederzeit anzupassen. Und zum Glück betraf dies nur sehr wenige Fahrzeuge.
Warum haben wir uns für die dritte Möglichkeit entschieden?
- Es war uns wichtig, den Sollverbrauch so festzulegen, dass die Teilnehmer diesen auch erreichen oder gar unterschreiten können.
- Wir wollten eine hohe Akzeptanz der Teilnehmer erreichen.
- Die Kosten eines Eco-Trainings für alle Teilnehmer wären zu hoch gewesen
- Wir wollten wissen, ob sich der Kraftstoffverbrauch auch ohne Eco-Training verringert.
Im nächsten Teil des Pilotprojekts geht es ans Eingemachte! Dort werden dann die ersten Ergebnisse vorgestellt.